
Subwoofer richtig zum Verstärker auswählen | Ohm, Schwingspulen, Leistung | Seminar
Aufbau eines Subwoofers
Ab ca. 20cm Durchmesser sprechen wir von einem Subwoofer.
Ein Subwoofer besteht aus folgenden Teilen:
- Membran
- Sicke
- Zentrierspinne
- Korb
- Dustcap
- Magnet
- Schwingspulenträger
- Schwingspule (Iso-lackiert)
- hochflexible Litzen
- Anschlußklemmen
Am Korb ist der Magnet befestigt und die komplette flexible Einheit.
Funktionsweise eines Subwoofers / Lautsprechers
Die Schwingspule ist im Magnet in einem Luftspalt beweglich aufgehängt.
Die Sicke und die Zentrierspinne sorgen dafür, dass die Membran, welche mit der Schwingspule fix verbunden ist, sich nur axial bewegen kann.
Wenn Wechselstrom durch die Schwingspule läuft, dann entsteht ein Induktives, elektrisches Feld in einem Magnet und somit entsteht Bewegung.
Ein Frequenz ist eine Schwingung. 1 Hz ist eine positive Halbwelle und eine negative Halbwelle zusammen.
Die Bewegung der Membran setzt die die Luft in Schwingung und erzeugt einen Ton.
Die positive Halbwelle muß zuerst von der Membran ausgeführt werden.
Phasengleichheit bei mehreren Subwoofern / Lautsprechern
In einer Carhifi-Anlage sind mehr wie 1 Lautsprecher untergebracht.
Unbedingt ist darauf zu achten, dass alle Lautsprecher samt Subwoofer die positive Halbwelle zuerst spielen. Nur durch Phasengleichheit wird die Musik gut wiedergegeben.
Ansonsten kommt es zu Phansen-Auslöschung und es entsteht kein Schalldruck.
Doppelschwingspulen und Singleschwingspulen bei einem Subwoofer
Auf dem Schwingspulenträger kann entweder eine einzige Spule gewickelt sein, mit einem Plus und einem Minus.
Aber es können auf dem Schwingspulenträger auch 2 Spulen aneinander aufgewickelt sein. Somit ergeben sich 2 Plus und 2 Minus.
Die Leistungsangaben bei einem Doppelschwingspulenwoofer beziehen sich auf die gesamte Belastbarkeit beider Schwingspulen.
Beispiel:
Belastbarkeit eines Single-Schwingspulen-Woofers = 1 x 500 Watt RMS
Belastbarkeit eines Doppel-Schwingspulen-Woofers = 2 x 250 Watt RMS
Beide Schwingspulen müssen das Musiksignal mit der selben Bewegung ausführen. Insofern müssen beide Schwingspulen gleiche Polung haben.
Sollte bei einem Doppelschwingspulen-Subwoofer die eine Schwingspulen verpolt angeschlossen werden, dann ist die Gefahr hoch, dass der Subwoofer zum verbrennen anfängt und dabei kein Bass erzeugt wird, da die Schwingspulen gegeneinander arbeiten.
Warum braucht man Subwoofer mit Doppelschwingspulen?
Es gibt viele verschiedene Bauweisen einer Endstufen.
Stereo-Endstufen werden meistens gebrückt für den Subwoofer angschlossen.
Damit wird linker und rechter Kanal für den Subwoofer zusammengeschalten.
Bei einer Stereoendstufe im Brückenbertrieb ist die Anschlußimpedanz meistens 4 Ohm.
Monoblöcke werden nicht gebrückt, da sie nur einen Kanal verarbeiten und können mit Impedanzen zwischen 4 und 1 Ohm arbeiten.
Beispiel der Leistungsmöglichkeiten bei einem Monoblock:
- 4 Ohm 350 Watt RMS
- 2 Ohm 700 Watt RMS
- 1 Ohm 1400 Watt RMS
Bei Singleschwingspulen-Woofern mit 4 Ohm Impedanz ist es nicht möglich
die Leistung mit 1400 Watt RMS abzurufen, da ich lediglich die 4 Ohm Variante benutzen kann und somit nur 350 Watt an der Endstufe geliefert bekomme.
Bei Doppelschwingspulen-Woofer, wobei jede einzelne Schwingspule 4 Ohm hat, können wir durch parallelschaltung der Schwingspulen eine End-Impedanz von 2 Ohm realisieren und können bereits die 750 Watt an der Endstufe in Anspruch nehmen.
Bei Subwoofern mit Doppelschwingspule und einer Impedanz von 2 Ohm pro Schwingspule, ist es mir durch Parallelschaltung der Schwingspulen möglich, eine Gesamtimpedanz von 1 Ohm zu realisieren und auch die 1400 Watt der Endstufe auszureizen.
Was ist eine Brückenschaltung bei einer Endstufe?
Bei einer Brückenschaltung werden rechter und linker Kanal bei einer Stereo-Endstufe zusammengefasst.
Dabei wird die Leistung von Kanal 1 und Kanal 2 nicht nur addiert, sondern durch diese Brückenschaltung entsteht bei den meisten Endstufen daraus noch eine zusätzliche Verdopplung der Leistung.
Bei Brückenschaltungen ist eine Impedanz des Subwoofers meistens auf 4 Ohm begrenzt.
Ein einzelner Subwoofer mit einer Singleschwingspule mit 4 Ohm ist somit auch die gängingste und einfachste Variante die bei Brückenschaltung einer Stereoendstufe verwendet wird.
Jede Endstufe hat vom Hersteller die Vorgaben, welche Leistung an wieviel Ohm möglich ist. Demnach gibt es die unterschiedlichsten Anforderungen von Endstufen an den Woofer, ob 1 Ohm, 2 Ohm oder 4 Ohm Woofer-Impedanz.
Subwoofer an einem Monoblock anschließen.
Die meisten Monoblöcke ( 1-Kanal-Endstufen ) können bis zu 1 Ohm Impedanz vom Subwoofer aushalten und liefern bei 1 Ohm auch die meiste Leistung.
Nochmal das Beispiel der Leistungsangabe eines Monoblocks:
- 4 Ohm 350 Watt RMS
- 2 Ohm 700 Watt RMS
- 1 Ohm 1400 Watt RMS
Wenn ich also die meiste Leistung aus dieser Endstufe geliefert bekommen möchte dann muß ich also einen Subwoofer mit einer Gesamtimpedanz von 1 Ohm daran anschließen.
Die Endstufe muß mit dem Subwoofer zusammenpassen.
Wenn du z.B. einen 4 Ohm Subwoofer mit Singleschwingspule ( also einer Gesamtimpedanz von 4 Ohm ) und einer Belastbarkeit von 1000Watt RMAS hat an einem Monoblock anschließe der die o.a. Leistungsangaben hat dann würde im maximalen Fall aus der Endstufe nur 250 Watt ausgeliefert werden.
Schade um den teuren Subwoofer!
Du müsstest in dem Fall also auch einen Subwoofer haben, der eine Gesamtimpedanz von 1 Ohm kommt damit du dann die 1400 Watt RMS von der Endstufe geliefert bekommst.
Das ist dann super!
Der beste Subwoofer für den Monoblock hat 1 Ohm
Um mit einem einzigen Subwoofer auf eine Gesamt-Impedanz von 1 Ohm kommt, brauchst du einen Doppel-Schwingspulensubwoofer mit jeweils 2 Ohm. Wenn du die 2 Schwingspulen parallel am Monoblock anschließt, dann hast du 1 Ohm und somit 1400 Watt RMS!
Parallel- und Reihenschaltung von Schwingspulen beim Subwoofer
Beispiele:
Reihenschaltung
2 Schwingspulen mit jeweils 2 Ohm = Gesamtimpedanz von 4 Ohm
2 Schwingspulen mit jeweils 4 Ohm = Gesamtimpedanz von 8 Ohm
Parallelschaltung
2 Schwingspulen mit jeweils 2 Ohm = Gesamtimpedanz von 1 Ohm
2 Schwingspulen mit jeweils 4 Ohm = Gesamtimpedanz von 2 Ohm
Welche Größen gibt es bei Subwoofern?
- 6,5" = 16cm Subwoofer - Klangbild sehr knackig
- 8" = 20cm Subwoofer - Klangbild sehr knackig
- 10" = 25cm Subwoofer - Klangbild allround
- 12" = 30cm Subwoofer - Klangbild allround
- 15" = 38cm Subwoofer - Klangbild Tiefbass
- 18" = 46cm Subwoofer - Klangbild Ultra-Tiefbass
Die gängigsten Grössen sind 25 und 30cm Durchmesser!
Welche Gehäuse für Subwoofer gibt es?
- Geschlossen - Leistungshungrig
- Bassreflex - hoher Wirkungsgrad
- Bandpass ( einfach ventilierend ) Laut und unpräziese
- Bandpass ( doppelt ventilierend ) Laut und unpräziese
- FreeAir
Jeder Subwoofer hat seine besonderen mechanischen und elektrischen Eigenschaften. Diese nennen sich Thile-Small-Parameter.
Damit die Anschlüsse der Subwoofer außerhalb des Gehäuses angeschlossen werden können, gibt es solche Anschluß-Terminals:
Aktivwoofer werden immer beliebter
Bei Aktiven Subwoofern ist bereits der passende Verstärker mit entsprechenden Kabelanschluß im Gehäuse des Subwoofers integriert.
Diese Art von Subwoofern ist so beliebt, weil kein extra Platz für die Endstufe benötigt wird. Diese Subwoofer sind ein guter Kompromiss zwischen Kosten und Nutzen